4 days in Heaven - Hungaroring(06.-09.07.)
Vier Tage am Hungaroring - der Mammuttermin 2017 stand also vor der Tür. Doch gab es noch eine Kleinigkeit zu lösen: "Wie zum Henker bring ich das Klumpert für vier Tage Ring bloß an die Strecke?!?!?"
Dank fast welt- meisterlichen Tetris-skills, dem Umstand dass ich in der Saison 2017 alleine im Corsa sitze - somit auch jeder Getränkehalter für das Equipment genutzt werden darf und vorallem, dass ich einen netten Tischler an der Hand habe *hust - Bauer mit Holz*, der mir dankenswerterweise regelmäßig meine Reifen mit an den Ring nimmt, wor das eigentlich eh alles kein Thema.
Somit rollte der Corsa-Racetruck - pünktlichst am Mittwochnachmittag im Convoy zusammen mit Vati, Holger und Alois in Richtung Hungaroring. :D
Die ersten 2 Tage ging ich quasi fremd mit der eigenen Frau - GH-Moto wird seit 2017 von dem BTR-Performance-Team ausgerichtet, daher gibt es eigentlich wenige Umstellungen von einem Event zum Anderen, mit einer Ausnahme: der Gruppeneinteilung. Es war wirklich ungewohnt wieder mit 1000er auf der Strecke zu sein, da bei BTR seit Mitte 2016 die schnellsten 600er und 1000er getrennte Wege gehn, was trotz einiger Befürchtungen im Vorhinein - auch von meiner Seite - wohl die beste Neuerung der letzten Jahre ist!
Na dann auf ins Getümmel :D
Tag 1 - Donnerstag - Erstes Einrollen - Holger und Vati ein bißchen Vorfahren und auch HaPe gesellte sich zum gemeinschaftlichen Ausflug. Holger und meine Wenigkeit hatten den Vorteil, die Strecke schon zu kennen. Für Vati stand jedoch ein langer Weg an, vorallem da der Hungaro wirklich einiges an Übung braucht, speziell im Geschlängel ab der Schikane.
Den Vormittag brachte ich ohne Zwischenfälle zu Ende und trotz alter Reifen blieb die Stoppuhr bei 1:58,0 stehen - nur eine Sekunde hinter meiner persönlichen Bestzeit 1:57,0 von 2016 und somit 600er Pole für die LS.
Aja Langstrecke - da wir eigentlich nicht wussten ob wir jetzt wirklich jeden Turn nutzen wollen bzw. das Endurance Rennen auch noch in Angriff nehmen sollten bei Temperaturen jenseits der 30° C - is ja nicht so, dass wir noch 3 Tage vor uns hätten - dachte ich nicht an Attacke und ließ gleich die alten Schlapfen drin.
Startfahrer war Holger, er war auch das ganze Weekend am motiviertesten und drehte, egal in welchen Turn, die meisten Runden was auch für die LS gelten sollte! Unglaubliche 55 Minuten und somit fast bis zur Halbzeit blieb Holger draußen und übergab in Führung liegend an Vati. Chri und ich teilten uns nun die letzte Stunde in jeweils 2 längere Sprintturns. Eigentlich waren wir guter Dinge - doch nach einiger Zeit zeigte sich, dass unsere Verfolger äußerst motiviert schienen und immer weiter aufholten - nun war auch der Moment gekommen an dem ich mich ein bißchen ärgerte nix frischeres eingespannt zu haben - kack Ego - ich will nicht Zweiter sein *gggg*
Na dann raus und hoffen, dass es reicht - ich ging mein Tempo, doch leider merkte ich bald, besonders schnell dürfte ich nicht sein. Einerseits fühlte es sich nicht berühmt an und irgendwie wurde das Gefühl der Langsamkeit auch vom hektischen Fuchtln an der Boxenmauer bestätigt. Es kam leider wie befürchtet - gute 10 Runden vor Schluss schob sich ein alter Bekannter an mir vorbei - Graf Harry, wir kennen uns schon seit meiner ersten Saison 2012 beim Stardesign und auch damals wollte immer einer Schneller als der Andere sein (no na ned)!
Ich wusste, so wir es mir grad am O . . . . geht, dass ER an mir vorbei war - genau so wirds erm unglaublich taugen! Also probierte ich wirklich noch Jagd auf ihn zu machen, aber ich war gefühlt am eigenen Limit und wollte nicht am Ersten von vier Tagen wegwerfen! Also zurückstecken und halt P2 akzeptieren!
Ehrlich gesagt wars aber trotzdem irgendwie leiwand zum ansehn,
wie sich Herr Graf gefreut hat "ihn Scheini" gebogen zu haben :D
Tag 2 - Freitag - Nachdem die "Kontrolle" der Rundenzeiten der Langstrecke doch noch eine 1:56,9 aufscheinen ließ, anscheinend beim Versuch Graf Harry doch noch einzufangen, fiel die Entscheidung es heute ein bißchen ruhiger anzugehen leicht. Mein Plan war daher recht simpel - ein Turn sollte reichen um das gestern erlernte in Erinnerung zu rufen, ev. die 1:58,0 vom Vortag noch zu unterbieten und ned so viel Sprit zu verbrennen, denn der Corsa ist kein Tanklastwagen! :D
Funktionierte alles soweit bis auf den Umstand, dass trotz dem besten Gefühl beim Fahren, ohne Transponder einfach keine bessere Rundenzeit rausspringen wird - s.s.k.m. - somit P8 und a Aufgabe fürs Rennen :P
Zwischenzeitlich kamen übrigens meine größten Fans am Hungaroring an - meine kleine Anna und mein Schatz waren für die nächsten 3 Tage zum Anfeuern da :D
Das Rennen selbst war richtig leiwand, ich konnte schon beim Sturm auf Kurve eins einige Positionen gut machen. Jedoch musste ich in den ersten 4 Runden erst HaPe, dann Graf und letztendlich noch Holger niederringen , bevor ich auf P2 war und auf Lichtenberger zum Angriff blasen konnte. Die Rundenzeiten vom Rennen zeigten, dass ich einiges zu tun hatte ... Startrunde 2:01, 57, 57, 57 - überholt -55, 55, 55, 55, 55. Zu guter Letzt konnte ich Lichti doch noch in der vorletzten Kurve abfangen und den "Sieg" feiern, der aber keiner war - leider zu schnell und disqualifiziert, wenn auch nicht der Schnellste, das war Lichtenberger ums O....lecken ..... :P
Tag 3 - Samstag - BTR - jetzt geht's um die Ananas. Huber Michi war schon gestern mit von der Partie, doch nun sollte auch der österreichische BTR Supersportweltmeister Dominik fest am Kabel ziehen. Wie üblich mussten wir uns die Standard Ausreden wie "diese Weekend hob ich ka Chance", "ihr seids alle schneller" und weitere Variationen anhören, die verhindern sollten, dass wir Herrn Domi als klaren Favoriten fürs Rennen sahen. Ich persönlich wiederholte meinen Plan von Freitag, wenig Fahren, Kraft sparen - nur wusste ich eins ganz sicher - in der heutigen LS kommt was Frischeres rein! :P Am Vormittag ging ich nur für einen Turn raus und da ich diesmal sogar den Transponder drauf hatte, stand gleich eine 1:55,7 zu Buche und die vorläufige Pole.
Langstrecke - hatte eigentlich fast alles zu bieten. Start fuhr bei uns Roland, Turn 2 übernahm ich und Holger sollte den Schluss machen. Vati war mit dem TEAM PATMAN 88 unterwegs, nachdem es ein Missverständnis meinerseits gab, mit kurzeitigem Zusammenbruch meiner Racergefühlswelt - aber alles gut - Vati und Bua san halt Friends forever!!! :D
So wie eh bei jedem Rennen dieses Jahr war der härteste Konkurrent das Team PeMa. Huber Michael fuhr den Start für die Konkurrenz und legte auch stark vor, doch Roli konnte das Tempo mitgehen und blieb bis auf wenige Sekunden über 40 min. lang dran. Zwischenzeitlich montierte ich eine Laptimer-Halterung an meiner Kawa, da wir die Idee hatten, Holger könnte mir doch seinen Laptimer borgen und wir stecken beim Wechsel eben nicht nur den Transponder, sondern beides um.
Gesagt, getan ... Roli übergab an mich und los! Das letzte Mal mit Laptimer war bei mir 2013, damals funktionierte es ned besonders. Eigentlich war ich ohne immer schneller - aber statt so wie früher Druck zu verspüren, motivierte mich das kleine Kastl regelrecht und so konnte ich, vorausgesetzt mir stand ned dauernt die 31er R1 im Weg, mittlere 56er Zeiten in der LS fahren - best 1:56,0 :D
Die 31er R1 nervig aus dem Grund: Da wir sogar die Gesamtführung (1000er und 600er) übernommen hatten, wurden trotzdem die blaue Flaggen komplett ignoriert und nach mehreren Überholmanövern im Infield, wurde auf der Start/Ziel ... einfach wieder zurück überholt um dann wieder im Weg zu stehn .... 1000er halt *ganz toll*
Aber zurück zum Thema - Schlußendlich konnte ich den Rückstand von 4 Sekunden im direkten Duell zu PeMa-Fahrer Jammernegg auf einen Vorsprung von fast 20 Sekunden ausbauen! Na dann auf in die Box und an Holger übergeben - jetzt geht's um die Wurscht. Schließlich bestand Holger's Aufgabe darin, unseren Vorsprung gegen niemand geringeren als Dominik "RRR DomelBow" Rehak himself zu verwalten. Und ja, Domi machte mächtig Druck, besser gesagt schmolz unser Vorsprung dahin und gleichzeitg schien die noch zu fahrenden Zeit nicht weniger werden - schlechte Kombination.
Bei nicht weniger als nur mehr 9 Sekunden Vorsprung geschah das Unvorhersehbare - Domi wurde plötzlich massiv langsamer - langsamer als Holger! Wie sich später rausstellen sollte hatte sich Domi's Reifen auf der Felge so weit gedreht, dass die dadurch entstandenen Vibrationen das Gefühl fürs Bike heftigst beeinträchtigten.... "des einen Leid des anderen Freud - Yaka-Racing hats somit mal wieder gepackt - P1 ! PeMa auf P2 und PATMAN 88 mit Vati gestartet von irgendwo im nirgendwo auf P3!!! *Mörderisch*
Tag 4 - Sonntag alias "Tag der Wahrheit" - Nun war es also soweit, 3 Tage Ring schon in den Knochen und heute gings ums Eingemachte - das BTR Sprintrennen stand also an! Da HuMi und Domi inzwischen an meinen Zeiten dran waren, entschied ich mich heute doch noch mal zu versuchen nachzulegen. Also ging's für mich im ersten Qualy Turn gleich mal raus - Domi rollte in der Boxengasse schon hinter mir nach und ich wusste, da wird einer Spion spielen. Also raus und los, kaum in der ersten Fliegenden kam aber auch schon die rote Flagge - Abbruch! Domi steuerte hinter mir die Box an und meinte nur ... "Scheini wir waren laut Laptimer scho auf 55er Kurs". Also scheint schon mal zu passen in der ersten Fliegenden.
Für den zweiten und letzten Qualy Turn entschied ich mich eine neue 0-er Mischung zu probieren - ich wollte irgendwie schon die Pole - und den SC0 hatte ich jetzt eh schon seit letzten Jahr und wusste nicht was ich damit tun sollte. Also eine damit und schauen was geht! Ich ging gleich volle Attacke, aber ehrlich gesagt hatte ich mir doch ein bißchen mehr vom Reifen erwartet. Er war eigentlich nicht so beeindruckend wie erhofft, aktuelle SC1 Mischungen san halt wirklich schon sehr gut und da der Hungaro super Grip bietet, bringt die weichere Mischung nicht mehr wirklich mehr!
Leider kam dann Verkehr dazu, was man nicht ändern kann, aber als vor mir eine 600er jedes mal eine blaue Wolke hinterließ, sobald sie Gas anlegte, beunruhigte mich das doch ungemein und ließ mein Vertrauen deutlich sinken. Ich probierte es dann nochmal, aber irgendwie war ich dann doch zu feig das Letzte raus zu quetschen - aber immerhin 1:55,1 :D
Rennen - Ehrlich gesagt, ich rechnete durchaus mit der Chance auf den Sieg, vorausgesetzt Domi überholt mich nicht sofort in der Anfangsphase und ich bleib nicht im Verkehr hängen! Was HuMi betrifft wusste ich eigentlich nicht was er noch nachlegt nach der 1:55,0 mit gebrauchten Reifen im Qualy - aber eigentlich geht's eh nur um eins "AGR - Alle gegen Rehak" :P
Das Rennen wurde natürlich auf zweimal gestartet - da leider in der ersten Warm-Up Lap sich leichter Niesel einstellte und somit der Start abgebrochen wurde - frei nach dem Motto "Nimm ihn Reifen gleich die erste Schärfn". Beim zweiten Vesuch klappte es dann doch anstandslos - mein Start war gut, nur wie immer war einer besser - Roland Doblreiter. Wenn einer als Erster einbiegt, dann er ... wurscht aus welcher Reihe er kommt *ggg*. Domi und ich waren in Kurve 1 nebeneinander, aber wie üblich ist er einfach unglaublich stark in der ersten Runde und konnte mich - wills garnet sagen - außen ausbremsen und auch gleich Roli schnappen. HuMi hatte seinen Start leider garnet gut erwischt und musste sich durchs Feld kämpfen :(
Ich versuchte inzwischen irgendwie an Roland vorbei zu kommen, während sich Domi vorne aus dem Staub machte - wenn ich nicht so ein Mädchen wäre!!! *verdammt* Und da ich ewig wartete, stellte sich auch noch Auer Robert vor mir rein. Eigentlich war ich dann doch schon bissl angefressen - kanns doch ned sein, dass ich da einfach ned vorbei komm! Doch Roli verpasste den Einlenkpunkt zur Schikane, was es Auer und mir ermöglichte durch zu schlupfen. Auf Start/Ziel konnte ich mich auch schon an Auer ranrobben und in der Einser innen vorbei gehn.
Und jetzt - naja Domi schien schon 3-4 Sekunden Vorsprung zu haben - ich konnte aber gleich in der ersten "freien" Runde einen Hauch zu fahren ... aber was bringen paar Zehntel, wennst fast a Start/Ziel Gerade dahinter bist!? *ggg* Lange Rede, kurzer Sinn - es ging sich bei weiten nicht mehr aus, da Domi auch nicht in da Pendeluhr schläft! Aber P2, 20 Punkte fürs Konto ... UND die schnellste Rennrunde war mein *jawui* - 1:54,626.
Humi machte das Podest voll, dahinter Roli auf P4, dann Holger, Auer und VATI :D
Alles in allem ein wirklich geniales verlängertes Rennwochenende :D
Vorallem auch aus dem unten ersichtlichen Grund ! ! ! *ggg*
