Moto Masters Austria GH5

GH Moto 2021 Slovakiaring (07.-08.08.)

Und es war wieder soweit - GH5 oder auch der zweite Besuch der 

Moto Masters Austria am Slovakiaring stand vor der Tür. Nach dem unglücklichen Ausgang des letzten Cuplaufes am Pannoniaring, ging es darum aus den Fehlern zu lernen und wieder entspannter an die Sache heran zu gehen. Also merke dir - die Warm-Up ist keine Rennrunde!


Samstag -  Den ersten Turn, der zum entspannten Einrollen dient, startete im Formationslauf zusammen mit Herr Stefan und Rehak Dominik. Ich hängte mich zu Beginn an die Fersen der beiden, ließ mich dann aber von meinem Wohlbefinden leiten und schnappte mir die beiden, da ich gerade schneller konnte. Das Gefühl bestätigte sich dann auch beim Blick auf den Zeitenmonitor nach dem reinkommen - 2:13,9 im ersten Training ... kann man lassen. Im zweiten Turn konnte ich noch ein paar Zehntel schneller, eine 2:13,5 machte mich zwischenzeitlich zum Schnellsten der Supersportklasse.

 

Leider war der Turn nicht nur positiv, denn ich hatte da etwas bemerkt, was sich im dritten Turn endgültig bestätigen sollte - die Kupplung rutscht! :(

 

Eigentlich kein großes Problem, für den versierten Schrauber, jedoch ohne Ersatzkupplung eher ein wertloses Unterfangen - aber wir werden doch nicht aufgeben! Nach etlichen Versuchen im Fahrerlager einen Ersatz aufzutreiben, landete ich bei Riedl Manuel von RACETEC. Der Plan war, erstmal die Kupplung aufzumachen und zu begutachten was genau drinnen ist - vielleicht passt ja ein Kupplungsbelagstyp von denen die Manuel mit hat.

Womit wir bei Punkt 2 wären - die STM Kupplung verlangt nach einem 36er Inbus "Einem was !? ... 36er Inbus?" - Ja, genau das war erste Reaktion von 99% aller Befragten, die ich um Hilfe bei diese Werkzeug-Challenge gebeten hatte.

Schlussendlich war es jedoch Roland Doblreiter, der meinte "Gebt's ma a Flex und a Stückl  Alu, daraus mach ich euch ois." Und so wars dann auch, 20 Minuten später hielt ich eine R1 Raddistanz in der Hand - gesponsert von Huber Michael - die,  durch unseren neuen Hobbywerkzeugmacher, zu einem 36er-Inbus umfunktioniert wurde. *APPLAUS*

Nachdem die Kupplung nun ohne Probleme geöffnet werden konnte und  ein kurzer Check des Paketmaßes erklärte wieso die Kupplung rutschte, ging es mit den alten Belägen zu Manuel. Nach kurzer Suche in seinem Ersatzteillager stand es dann fest - wir bauen Yamaha R1 Beläge in eine Ducati ein. Tag gerettet *DANKESCHÖN*

Im letzten Turn des Tages ging es nochmals auf die Streck für einen Check - JUHU alles gut :D

Sonntag - verlief zeitlich gesehen etwas langsamer ab. Die Reifen ließen keine weitere Attacke zu und somit war für mich nach zwei von drei Vormittags-Turns schon Schluss. Also, neue Reifen aufziehen, Tanken und aufs Rennen freuen, das von P2 in Angriff genommen wurde - die Pole schnappte sich Domi doch noch mit einer Attacke auf neuen Gummis. *Streber* :P


Rennen - Das Ziel im Rennen war klar - vor Domi sein *ggg*, besser gesagt ein Sieg sollte her. Nach einer äußerst entspannten Warm-Up-Lap standen wir an der Ampel. Ich wollte die Ducati-Kupplung schonend weglassen, was aber komplett in die Hose ging. So wurde aus P2 im Startgrid, P8 nach Kurve 1, gleichzeitig konnte ich schon zwei Kurven später beobachten, wie Startrakete Doblreiter, der den Start für sich entschieden hatte, von Domi überholt wurde und somit die Führung für sich beanspruchte . . . ähhh Ziel war was nochmal - SIEG!?

 

Bis zum Ende der ersten Runde konnte ich mich auf Platz 6 vorarbeiten, was angesichts der Positionskämpfe echt schwierig war. Mit Ende der zweiten Runde fuhr ich jedoch schon gleichauf mit Doblreiter Roli über Start/Ziel und konnte beim Anbremsen auf Kurve 1 den 2. Platz übernehmen.

Rehak hatte sich inzwischen schon deutlich abgesetzt, was aber nicht heißt, dass man das nicht wieder zufahren könnte. Wir sind am Slovakiaring - eine Strecke die von anderen nicht unbegründet als "Scheini-Land" bezeichnet wird *ja das macht einen schon auch stolz* :D

Somit hatte ich eine erste freie Runde und konnte gleich eine 2:12,0 fahren und sah wie die weiße R6 vor mir deutlich größer wurde. Anfangs der vierten Runde war der Rückstand fast halbiert und es hieß die letzte Sekunde aufholen. Ich fühlte mich, wie schon seit dem ersten Turn am Samstag, einfach wohl - ich hatte das Gefühl ich bin auf der Panigale "angekommen"!

Beim Anbremsen auf Kurve 3 wusste ich: "Nicht mehr lange". Ich war einfach konzentriert, ich traf die Linie und erwischte jeden Bremspunkt. Beim Einbiegen in Kurve 8, die Spitzkehre im Infield passierte es dann... ein Ruck ging durch die Ducati und das Vorderrad klappte kurz weg. Gott sei Dank hatte ich schnell genug reagiert oder ich hatte einfach Glück - ich fuhr weiter. Als ich jedoch das Gas aufzog und merkte das kein wirklicher Schub kam, bemerkte ich beim Blick auf die Ganganzeige, dass der dritte Gang eingelegt war, obwohl ich diese Kurve immer mit dem Zweier fahre. Also kurz Zug am Schalthebel und .... hallo ? Schalthebel!??!


Mein Fuß fuhr ins Leere! Ein Blick nach unten offenbarte die pure Grausamkeit der Machtlosigkeit. Alle Bemühungen umsonst - mein Schalthebel hatte sich verabschiedet :( Im dritten Gang das Rennen zu beenden wäre leider sinnlos, da der Slo eine Highspeedstrecke ist.

Es war einfach enttäuschend, nicht nur wegen dem möglichen Sieg, sondern auch weil bei einem kurzen Blick auf dem Laptimer vor Kurve 8 eine Zwischenzeit mit einem großen MINUS ersichtlich war - ELF TIEF WAR REALISTISCH :P

Aber es hilft halt nix - Domi konnte den Sieg souverän heim fahren, gefolgt von Roland Doblreiter und Herr Stefan - und am Siegerpodest bejubelt von einem etwas geknickten Scheini. DAS ist leider auch Rennfahren...

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Rennergebnis Moto Masters Austria 2021
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